Schritt 1: Bewerbung zeitnah bestätigen – innerhalb von 48 Stunden
Warum?
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Erster Eindruck zählt: Eine schnelle Rückmeldung signalisiert Wertschätzung und Professionalität.
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Social-Media Bewerbungen (Meta/ TikTok/ LinkedIn/Xing): Hier sollten Sie innerhalb von 24 Stunden reagieren – viele Kandidaten bewerben sich parallel auf mehrere Jobs.
Wie?
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Automatisierte Eingangsbestätigung:
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Tools wie Personio oder Join versenden automatische Bestätigungs-E-Mails (z. B.: „Vielen Dank für Ihre Bewerbung – wir melden uns bis zum [Datum] zurück“).
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Tipp: Fügen Sie einen Link zu Ihrer Karriereseite oder FAQs (z. B. zum Ablauf des Prozesses) hinzu.
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Schritt 2: Bewerbungen strukturiert verwalten – mit einem Kanban-Board
Vorteile eines Kanban-Boards:
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Überblick behalten: Visualisieren Sie den Status jeder Bewerbung (z. B. „Eingang“, „In Prüfung“, „Interview geplant“).
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Team-Kollaboration: Mehrere Personen können Bewerbungen kommentieren und bewerten.
Empfohlene Tools:
Tool | Besonderheit |
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Trello | Einfache Bedienung, kostenlose Version |
Meistertask | Einfache Bedienung, kostenlose Version, DSGVO konform |
monday.com | Automatisierte Workflows (z. B. Fristen) |
Praxisbeispiel: Eine Kanzlei in Düsseldorf nutzt Trello mit den Spalten:
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Neu eingegangen
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Erstgespräch geplant
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Zweite Runde
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Absage/Annahme
Schritt 3: Bewerbungsgespräch schnell vereinbaren
Optionen für das Gespräch:
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Virtuell:
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Vorteile: Zeitersparnis, besonders für Kandidaten aus anderen Regionen.
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Tools: Microsoft Teams, Zoom oder Google Meet.
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Vor Ort:
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Vorteile: Persönliche Chemie testen und Büroatmosphäre vermitteln.
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Tipp für Meta-Bewerbungen:
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Telefonisch kontaktieren: Rufen Sie den Kandidaten direkt an, um Interesse zu signalisieren (z. B.: „Ihr Profil hat uns überzeugt – haben Sie morgen Zeit für ein kurzes Gespräch?“).
Schritt 4: Entscheidung beschleunigen – klare Prozesse
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Fristen setzen: Geben Sie im Erstgespräch einen Zeitrahmen für die Rückmeldung (z. B. „Wir melden uns bis Freitag mit dem nächsten Schritt“).
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Checkliste für Bewertung:
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Fachliche Qualifikation (z. B. Steuerfachwissen).
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Soft Skills (z. B. Kundenkommunikation).
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Kulturfit (z. B. Teamorientierung).
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Schritt 5: Bewerberpool aufbauen – mit Einwilligung
Wann sinnvoll?
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Sie erhalten Bewerbungen für aktuell nicht ausgeschriebene Stellen.
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Der Kandidat passt grundsätzlich zur Kanzlei, aber das Timing stimmt nicht.
Umsetzung:
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Einwilligung einholen:
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Formulieren Sie im Absageschreiben: „Dürfen wir Ihre Daten für zukünftige Stellen speichern? [Ja/Nein]“.
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Daten verwalten:
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Nutzen Sie CRM-Tools wie Brevo oder spezielle Bewerbermanagement-Software.
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DSGVO beachten:
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Löschfristen festlegen (z. B. 6 Monate) und dokumentieren.
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Schritt 6: Absagen professionell formulieren
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Kein Ghosting: Jeder Bewerber verdient eine Rückmeldung – selbst per Standard-Mail.
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Positiv bleiben:
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„Vielen Dank für Ihre Bewerbung. Leider können wir Sie aktuell nicht berücksichtigen, möchten Ihr Profil aber gerne für die Zukunft speichern.“
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Schritt 7: Rechtliche Fallstricke vermeiden
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Bewerberdaten speichern: Nur mit Einwilligung und nur so lange wie nötig (DSGVO).
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Auskunftsrecht: Bewerber können jederzeit Löschung oder Einsicht verlangen.
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Tipp: Lassen Sie Ihre Prozesse von einem Arbeitsrechtler prüfen.
Checkliste: Bewerbungsmanagement in der Steuerkanzlei
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Eingangsbestätigung innerhalb von 48h (Meta: 24h).
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Kanban-Board für Übersicht nutzen (z. B. Trello).
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Gesprächstermin binnen 5 Werktagen vereinbaren.
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Bewerberpool mit Einwilligung aufbauen.
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Absagen zeitnah und wertschätzend versenden.
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Daten löschen nach festgelegter Frist.
Fazit: Vom Bewerber zum Mitarbeiter – mit System
Ein strukturierter Prozess spart Zeit, stärkt Ihr Arbeitgeberimage und sichert Ihnen talentierte Kandidaten – auch für die Zukunft. Beginnen Sie mit kleinen Optimierungen, z. B. der automatischen Eingangsbestätigung oder einem Kanban-Board.