Warum entscheidet Deine Honorarstruktur über die Wirtschaftlichkeit?
Vielleicht kennst Du das: Dein Terminkalender ist voll, Dein Team arbeitet zuverlässig – und trotzdem bleibt wirtschaftlich weniger übrig, als möglich wäre. Oft liegt das an veralteten oder zu niedrigen Honoraren, einem zu hohen Anteil wenig rentabler Mandate, unklaren Leistungsabgrenzungen, uneinheitlicher Abrechnung oder nicht konsequent geregelten Zahlungseingängen. Honoraroptimierung bedeutet, den Wert Deiner Leistung klar zu definieren, transparent zu kommunizieren und konsequent umzusetzen – mit dem Ziel, Deine Umsatzrendite und Deinen Umsatz pro Mitarbeiter nachhaltig zu steigern.
Welche Rolle spielt Deine Umsatzrendite?
Die Umsatzrendite zeigt Dir, wie viel vom Umsatz nach Abzug aller Kosten als Gewinn übrig bleibt. Kanzleien mit klaren Strukturen erreichen häufig 30–40 %, unter 25 % besteht meist Handlungsbedarf. Eine höhere Rendite gibt Dir mehr Spielraum für Investitionen, sorgt für Krisenfestigkeit und ermöglicht, dieselben Erträge mit weniger Arbeitslast zu erzielen.
Wie bewertest Du den Umsatzfaktor pro Mitarbeiter?
Der Umsatz pro Vollzeitkraft ist eine wichtige Kennzahl. Zielwert: mindestens 150.000 € Umsatz pro VZÄ, bei guter Organisation 180.000–200.000 €. Als Faustregel gilt: 2,5–3 × Bruttogehalt eines guten Mitarbeiters. Liegt der Wert deutlich darunter, kann das auf zu niedrige Honorare, ineffiziente Abläufe oder einen ungünstigen Mandantenmix hindeuten.
Wie setzt Du das 80/20-Prinzip in Deiner Mandantenauswahl um?
In den meisten Kanzleien erwirtschaftet ein kleiner Teil der Mandanten den Großteil des Umsatzes. Mit einer A/B/C-Kategorisierung – basierend auf Umsatz, Potenzial, Aufwand, Digitalisierungsgrad und Zahlungsmoral – setzt Du Deine Ressourcen gezielt ein und optimierst oder trennst Dich von unrentablen Mandaten.
Warum sind Zeiterfassung und Kostentransparenz für Dich entscheidend?
Eine lückenlose Zeiterfassung ist das Fundament jeder Kalkulation. Nur so erkennst Du Deckungsbeiträge pro Mandat und kannst Preisentscheidungen fundiert treffen. Achte außerdem darauf, alle Auslagen – insbesondere DATEV-Gebühren – konsequent weiterzubelasten, um Deine Rendite zu sichern.
Welche Stundensätze solltest Du klar kommunizieren?
- Partner: 250 €/h
- Steuerberater: 200 €/h
- Steuerfachangestellte (Fibu): 130 €/h
- Lohnsachbearbeiter: 130 €/h